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Berghosen

Inhaltsverzeichnis

Hosen für das Bergsteigen und Wandern haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie unterscheiden sich maßgeblich von typischen Jeans oder Stoffhosen und sind dadurch komfortabler und vor allem etwas funktionaler für den Bergsport. Deshalb schauen wir uns heute die Berghosen genauer an.

Allgemeiner Aufbau der Berghosen

Berghosen müssen grundsätzlich, egal wofür sie genau gemacht werden, drei Eigenschaften erfüllen: Wasserfestigkeit, Robustheit und Flexibilität. Alle drei Eigenschaften werden sowohl von Trekkinghosen, Hochtourenhosen und auch den Skitourenhosen erfüllt. Doch zwischen diesen drei Kategorien gibt es nochmal diverse Unterschiede, die die Hosen auszeichnen.

Wander- und Trekkinghose

Wanderhosen werden meist so dünn wie möglich produziert und bestehen aus einer Lage Kunststoff. Somit gibt es keine wirkliche Membran für diese Hosen und die wasserabweisende Fähigkeit entsteht am ehesten noch durch die Imprägnierung. Dafür sind Wanderhosen sehr gut belüftet und bieten mit Hosentaschen auch einen entsprechenden Komfort.

Eine Sonderform, aber ebenso beliebt, sind die sogenannten ZIP Hosen. Diese kannst du auf Höhe der Knie abzippen und so hast du die kurze und lange Hose bei Bedarf immer dabei. Sehr praktisch, wenngleich du bedenken musst, dass aufgrund des Reißverschlusses an den Stellen des Zips die Elastizität ihre Grenzen hat. Bei dickeren Beinen kann das dazu führen, dass bei hohen Stufen die Hose an genau der Stelle einschnürt.

Ein Wanderhose sollte übrigens grundsätzlich immer Gürtelschlaufen haben und auch etwas elastisch sein, damit man nach den Weihnachtsfeiertagen immer noch reinpasst und am Saisonende trotzdem Möglichkeit hat, einen Gürtel zu nutzen.

Hochtouren- und Berghosen

Die Berghosen, die vor allem als Hochtourenhosen verkauft werden, haben etwas andere Ansätze als die Wanderhose, da das Einsatzgebiet neue Herausforderungen mit sich bringt. Das prominenteste Feature der Hochtourenhosen ist der Steigeisenschutz. Dieser, meist aus Kevlar bestehende Schutz an den Beinenden dient zum Schutz vor Löchern und Rissen, wenn man mit dem Steigeisen oder auch mal mit dem Pickel hängen bleiben sollte.

Features, Features, Features

Ein weiteres Feature sind anders positionierte Taschen. Denn mit einem Klettergurt an den Beinen lassen sich klassische Hosentaschen eindeutig nicht mehr verwenden. So führt es dann dazu, dass man vielleicht etwas drinnen hat und nicht mehr rausbekommt, wenn man es braucht, wie zum Beispiel Taschentücher.

Die Hochtourenhosen lösen dieses Problem, indem die Taschen deutlich weiter unten am Oberschenkel positioniert sind. Beim Zustieg ohne Gurt kann das etwas gewöhnungsbedürftig sein, im richtigen Einsatz dann wird man aber dankbar sein.

Berghosen sollten vor allem auch über breitere oder dickere Schuhe passen. Deshalb bieten gute Hochtourenhosen an, dass man über einen Reißverschluss die Beinenden etwas verbreitern kann und wenn man ohne Schuhe oder mit Halbschuhen unterwegs ist, man die Weite wieder verschmälern kann.

Skitourenhosen

Skitourenhosen und Hochtourenhosen nehmen sich nicht viel. Die Skitourenhosen zeichnet einerseits noch die Tatsache aus, dass sie meist innen eine komplette zweite Lage Fleece haben, die für zusätzliche Wärme sorgen soll, andererseits, dass sie meist einen engen Gummibund bei den Füßen haben, damit man die Hose eng über den Schuh stülpen kann. So bleibt der Schnee draußen und landet nicht im Schuh.

Verschlüsse

Bei Verschlüssen sollte man heute von den einfachen losen Knöpfen abkommen und zu Druckknöpfen übergehen. Das hat Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil der Druckknöpfe ist, dass sie fast gar nicht abreißen und kaputt gehen können. Der größte Nachteil ist, dass, wenn sie einmal kaputt sind, du sie nicht einfach repariert kannst.

Der klassische Knopf dreht den Spieß um. Reißt der Faden, kann der Knopf natürlich einfach wieder angenäht werden, jedoch ist das am kalten Gletscher mit eisigen Fingern und Handschuhen eher keine Option. Die Tatsache, dass ein loser angenähter Knopf schneller mal abreißen kann, macht die Sache auch nicht besser. In Sachen Reparatur steht der Druckknopf aber definitiv schlechter da.

Hardshellhosen

Hardshellhosen werden oft als die Nonplusultra Berghosen verkauft. Dem ist aber nicht so. Sie sind in der Regel schwerer und klobiger als typische Softshell Hosen und bieten nur dann Vorteile, wenn man sich wirklich an den Grenzen der alpinistischen Möglichkeiten bewegt. Natürlich haben sie alle Vorteile einer Softshell Hose, sind aber mit diesen verglichen deutlich teurer. Die zusätzlichen Vorteile, also ein Plus an Robustheit, und eine bessere Wetterfestigkeit können bei durchschnittlichen Bergtouren nur selten ausgespielt werden.

Berghosen imprägnieren

Egal wie oft oder selten man im Nassen unterwegs ist, die Berghosen sollten regelmäßig imprägniert werden. Imprägnierungen lassen über die Zeit nach und das Polyester allein ist nicht sehr wasserabweisend, wenn es nicht entsprechend geschützt wird. Nach fünf, sechs Waschgängen sollte definitiv wieder einmal mit einem ordentlichen Imprägnierspray für neuen Schutz gesorgt werden, um künftig keine nassen Überraschungen erleben zu müssen.

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