AlpenAcademy

Über 200 Videos zum Thema Bergsport auf YouTube! Hier gehts zum Kanal!

Bergsocken

Inhaltsverzeichnis

Bergsocken sind wahrlich ein spezielles Thema. Eigentlich ganz einfach, aber trotzdem gibt es viel Auswahl im Geschäft und so richtig den Durchblick beim Unterschied zwischen dick, dünn, Plastik und Wolle hat man auch nicht so richtig. Deshalb heute ein kurzer Ratgeber zum Thema Bergsocken.

Das Material der Bergsocken

Bei Bergsocken unterscheidet man grundsätzlich zwischen Kunstfaser und Merino. Andere Materialien sind heute zwar theoretisch noch im Umlauf, aber gerade die beiden genannten haben sich über die Jahre durchgesetzt. Baumwolle oder dicke kratzige Wollsocken sollten am Berg nicht zum Einsatz kommen. Kunstfaser bietet den Vorteil, dass es atmungsaktiv ist und somit die Feuchtigkeit von Innen nach Außen abgibt, um die Füße zu ventilieren. Doch auch Merino kann diese Eigenschaft ganz gut, wobei Merino zusätzlich nochmal mit dem Vorteil anrückt, kaum Geruchsbelastung zu hinterlassen, was man von Kunstfaser wahrlich nicht behaupten kann.

Die richtige Größe

Wenn es um die Größe geht, sollte man sich nicht täuschen lassen. Fast allen Socken am Markt ist der Stoff Elastan beigefügt, was dazu führt, dass sie sich auch ordentlich dehnen lassen. Der Hauptgrund für mangelnden Komfort, aufgeriebene Haut oder Blasen sind nämlich neben zu hoher Feuchtigkeit auch Faltenbildung und Bewegung der Socke. Nimmt man die Socken also eine Nummer kleiner, dehnen sie sich in den Bereichen, in denen sie eigentlich zu klein wären und bilden an den anderen Stellen dafür keine Falten. Bei Schuhgröße 42 bpsw. sollte man nicht 42 – 45, sondern 39 – 42 kaufen.

Bergsocken im Bergschuh

Die richtige Größe bringt am Ende des Tages nichts, wenn es im Schuh einfach zu warm ist. Es bildet sich Feuchtigkeit, die die Haut aufweicht und empfindlich macht. Schon minimale Reibung reicht dann für wunderbare Blasen. Deshalb sollte der Schuh auch der Aktivität angepasst werden, wenn man weiß, dass man durch viel Schwitzen gerne mal nasse Füße bekommt. Die richtige Dicke der Socken sollte trotzdem beachtet werden. So dick wie nötig, so dünn wie möglich, sollte der Leitsatz sein.

Die Zeiten der dicken Socken ist nämlich dank der Materialien Gott sei Dank schon lange vorbei, weshalb man heute vor ultradünnen Modellen nicht zurückschrecken muss.

Kompressionsstrümpfe als Alternative?

Immer öfter sieht und hört man von Kompressionsstrümpfen und das verwundert aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht. Schließlich kann man die Kompressionssocken für ein Vielfaches normaler Socken verkaufen, weshalb ich hier als Marketingkritiker natürlich gleich einmal hellhörig werde.

Kompressionsstrümpfe SOLLEN folgendes können: Die Leistung steigern, die Regeneration beschleunigen, die Kraftausdauer verbessern, das Wohlbefinden erhöhen.

Eine Frage der Vermarktung…

Kompressionsstrümpfe KÖNNEN NICHTS davon in einem Maße, dass es von signifikanter Relevanz wäre. In diversen Studien aus Großbritannien und den USA haben verschiedene Teams herausgefunden, dass die meisten “Effekte” der Kompression Märchen sind. Du wirst also keine Leistungssteigerung, auch kein geringeres Verletzungsrisiko und auch keine bessere Asdauer feststellen.

Was sie tatsächlich können ist eine minimale Verminderung der Mikrorisse in den Muskelfasern, die für den Muskelkater verantwortlich sind. Außerdem soll 12 Stunden Kompressionsstrümpfe nach dem Sport tragen die Abbaugeschwindigkeit des Wundsekrets beschleunigen.

Letzteres ist auch gut belegt, jedoch in einem Ausmaß, dass es für einen normalen Bergsteiger vollkommen irrelevant ist und sich eher am Leistungssport orientiert. Bei Kompressionssocken als Bergsocken wird also bei weitem nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.

Doppellagige Bergsocken

Eine spannende Konstruktion der letzten Jahre sind doppellagige Bergsocken. Hierbei gibt es einen sehr dünnen engen Socken, der in durchschnittliche Bergsocken integriert und darin vernäht wird. Der Vorteil ist, dass die Reibung dann zwischen Außensocke und Schuh entsteht und die Haut selbst durch den Innensocken geschützt ist.

Nicht für alle Menschen ist das die Lösung schlechthin, da es auch nochmal etwas wärmer wird als mit dünnen einfachen Socken, viele Bergsteiger berichten jedoch von verminderter Blasenanzahl, was natürlich sehr erfreulich ist!

Die “Features” der Bergsocken

Features sind das, was heute am Outdoormarkt am meisten beworben wird. Die Marken müssen sich schließlich irgendwie von der Masse abheben. Dabei setzen sie auch bei Socken auf Features, die nicht zwingend für eine erfolgreiche und angenehme Tour notwendig sind. Dazu zählen zum Beispiel Polsterungen an den Socken. Wichtig zu wissen ist nämlich, dass die Polsterungen ihren Effekt, also das Entschärfen von Druckstellen und das Auffüllen von Spielräumen nur dann wirklich ausspielt, wenn man einen völlig unpassenden Schuh hat. Und auch da hält sich die Möglichkeit der Problemlösung stark in Grenzen. Hier lohnt es sich eher, in einen soliden Schuh zu investieren, der dem eigenen Fuß entspricht.

Danke für deine Unterstützung!

Ich möchte mich herzlich dafür bedanken, wenn du mich für die hoffentlich hilfreichen Artikel unterstützen willst! Gerne kannst du das via Paypal einfach als direkte Spende tun. So bleibt auch weiterhin garantiert, dass alle Beiträge immer kostenlos und für alle zugänglich sein können!

Du findest meine Arbeit gut? Dann danke ich dir für deine Unterstützung!