AlpenAcademy

Über 200 Videos zum Thema Bergsport auf YouTube! Hier gehts zum Kanal!

Richtiges Verhalten

Inhaltsverzeichnis

Egal ob als Bergsteiger oder Wanderer. Wir alle bedienen uns mit unserem Hobby regelmäßig an der Schönheit der Natur. Doch nur richtiges Verhalten kann dabei helfen, die Natur in ihrer Schönheit zu erhalten. Nur so kann die Art der Berge wie sie nun mal existiert auch weiter bestehen. Deshalb geht es heute um die fundamentalen Verhaltensweisen im Gebirge.

Richtiges Verhalten beim Thema Müll

Dass du am Berg keinen Müll zurücklassen solltest, ist wohl einleuchtend. Plastikmüll, Verpackungen, Schachteln und Essensreste haben am Berg nichts verloren. Doch gerade bei Letzterem gibt es immer wieder Missverständnisse und daher sind Essensreste auch häufiger am Berg zu sehen.

Doch zuerst möchte ich mit dir noch über einen Klassiker sprechen, den ich im Gebirge, egal Hügelland oder Hochgebirge, immer wieder zu Gesicht bekomme. Taschentücher. Taschentücher sind diese eine Sache, von der viele Menschen glauben, dass diese schnell mal verrottet sind. Und tatsächlich sind so ziemlich alle Papiertaschentücher ökologisch bedenkenlos. Doch es gibt hierbei ein optisches Problem.

Taschentücher

Taschentücher benötigen weder Tage noch Wochen, um zu verrotten. Auch keine Monate. Sondern JAHRE. Bis zu fünf Jahre kann es dauern, bis dein Taschentuch am Boden des Berges verrottet ist. Und diese Zeit hängt auch nochmal stark davon ab, auf welcher Höhenlage es sich befindet. Deshalb solltest du diese stets einpacken und mitnehmen, auch wenn sie mal hinuntergefallen sind…

Essensreste

Doch nun zum Essen. Bananenschalen, Orangenschalen und Co. sind wirklich häufig im Gebirge am oder neben dem Weg zu sehen. Das beruht auf einem nachvollziehbaren Irrglauben: Schalen von Obst sind ja im Prinzip komplett biologisch abbaubar, also kann es am Berg auch kein Problem geben.

Auch hier gilt wieder: Grundsätzlich gibt es dabei kein ökologisches Problem, jedoch brauchen diese Obstschalen ebenfalls zwei bis drei Jahre bis sie vollständig zersetzt sind. Der Grund dafür ist folgender:

Diese Nahrungsmittel kommen aus Ländern mit völlig anderen klimatischen Voraussetzungen. Unter diesen würden sie auch relativ schnell verfaulen und sich zersetzen. Doch bei uns ist es für diesen Prozess zu kalt, weshalb er deutlich länger dauert. Bei heimischen Obstsorten ist das demnach auch anders. Einen Apfelstrunk kannst du problemlos in niedrigeren Lagen etwas ab vom Weg entsorgen. Hier ist auch die Tierwelt manchmal ganz dankbar und verwertet die Reste des Apfels. Doch das gilt eben wirklich nur für heimisches Obst.

Zigaretten

Zigaretten stellen im Gebirge ein besonderes Problem dar. Denn die Tatsache, dass sie ökologisch abbaubar sind, macht in gewisser Weise das größte Problem erst aus. Zigaretten enthalten viele Gift- und Schadstoffe. Diese werden beim Abbauprozess an den Boden abgegeben. Damit vergiften sie den Boden und demnach auch das Grundwasser. Besonders in der Nähe von Bergquellen ist das ein echtes Problem. Deshalb darfst du Zigarettenstummel keinesfalls am Berg zurücklassen!

Sonstiges

Dass Dinge wie Glasflaschen, Leder, Blech und Co. ebenfalls nicht in die Berge gehören sei hier kurz erwähnt, doch in der Regel sieht man diese Materialien ohnehin selten am Berg.

Kleinkinder und Babys mit ins Gebirge zu nehmen wurde in den letzten Jahren immer beliebter. Windeln sind hierbei ein typisches Abfallprodukt, welches keinesfalls am Berg zurückgelassen werden darf. Denn Windeln sind zwar biologisch gefüllt, jedoch besteht das Material aus sehr saug- und reißfestem Mischgewebe, wobei der Zersetzungsprozess hierdurch enorm verlängert wird. Bis zu 500 JAHRE kann der Abbau hier dauern.

Die Lösung

Richtiges Verhalten wäre hier, all den Abfall den du produzierst, nimmst du einfach wieder mit ins Tal. Dabei solltest du aber auf eine wichtige Kleinigkeit nicht vergessen. Ein Müllsack sollte im Haupt- oder Deckelfach nicht fehlen, damit die Essensreste oder Verpackungen deinen Rucksack nicht verschmutzen.

Allgemein richtiges Verhalten am Berg

Die Natur lebt von der Stille. Eindrücke und Wahrnehmungen bekommen erst durch die eigene Geräuschkulisse ihre Entfaltungsmöglichkeiten. Das bedeutet im Umkehrschluss, wer redet kann nicht gut zuhören und damit auch nicht gut wahrnehmen. Also sollte man am Berg möglichst ruhig oder zumindest leise sein.

Wenn du alleine unterwegs bist, ist das wahrscheinlich einleuchtend, doch in großer Gruppe kann das schneller ausarten als du glaubst. Wenn du also in einer Reisegruppe oder mit Freunden unterwegs bist, solltest du auf eine normale oder leise Lautstärke bei den Gesprächen achten. Niemand will dir die Kommunikation verbieten! Doch du solltest auch immer bedenken, dass andere Bergsteiger vielleicht eben wegen der Ruhe unterwegs sind und sich dadurch sehr gestört fühlen könnten. Hier ist es eine Sache des Respekts, dass wir alle uns an eine allgemein verträgliche Lautstärke halten oder einfach mal eine Weile schweigen.

Vor allem ist das auch ein Problem für die Tierwelt. Tiere haben sich über lange Zeit mühsam an die Menschen als Teilnehmer der Natur gewöhnt. Manche mehr, manche weniger. Daher ist die Tierwelt zumindest teilweise an die grundsätzlichen Geräusche und die Anwesenheit der Menschen angepasst. Doch wenn es besonders laute Geräusche oder Gespräche gibt, ist das eine erschreckende und ungewohnte Situation für die Tiere. Aufgeschreckte Tiere verletzen sich häufiger und das muss wirklich nicht sein.

Verhalten am Gipfel

Bei Gipfelkreuzen gibt es leider in den letzten Jahren eine neue Disziplin der Respektlosigkeit. Das Klettern oder Turnen auf Gipfelkreuzen ist immer beliebter geworden. Doch Gipfelkreuze haben stets eine Geschichte. Sei es eine religiöse Geschichte, oder ein Andenken an Kriegsgefallene. Manche dienen auch der Wissenschaft und Messtechnik. Jedes Kreuz hat also einen gewissen Status, den es zu respektieren gilt. Man muss nicht herumturnen, wo andere eine große Erfüllung sehen.

Verboten ist es ehrlicherweise nicht, aber grundsätzlich nicht in Ordnung in Bezug auf den Respekt, den man Menschen und dem logistischen Aufwand hier einer solchen Errichtung erbringen sollte.

Fazit zum richtigen Verhalten

Natürlich sind das wie eingangs erwähnt alles keine echten Gesetze und es gibt auch keine entsprechende Kontrolle. Es geht aber darum, allein schon aus Respekt gegenüber allen Mitmenschen sich an diese Grundregeln zu halten, um die Schönheit der Berge jedem Menschen in gleichem Maße zugänglich zu machen.

Übrigens falls ihr mehr zum Thema moderner Alpinismus und den Veränderungen im Alpinismus wissen wollt, von mir gibt es ein ganzes Buch zu diesem Thema. Es heißt Ende im Gelände – Ein Plädoyer für mehr Ursprünglichkeit im Bergsport. Hier kommt ihr zu genauen Beschreibung zum Buch!

Wenn ihr euch die anderen Grundlagenkurse ansehen wollt, hier findet ihr die Übersicht des Kurses.

Und falls ihr uns finanziell unterstützen wollt, könnt ihr das gerne über unseren Amazon Link tun! Ihr bezahlt keinen Cent mehr bei eurem nächsten Einkauf und wir erhalten dafür eine kleine Provision von Amazon. Vielen Dank!

Danke für deine Unterstützung!

Ich möchte mich herzlich dafür bedanken, wenn du mich für die hoffentlich hilfreichen Artikel unterstützen willst! Gerne kannst du das via Paypal einfach als direkte Spende tun. So bleibt auch weiterhin garantiert, dass alle Beiträge immer kostenlos und für alle zugänglich sein können!

Du findest meine Arbeit gut? Dann danke ich dir für deine Unterstützung!