Weitwandern gibt es einmal in der Komfortvariante und einmal in der supersportlichen Variante. Doch effizient Weitwandern soll nicht heißen, auf jeglichen Komfort verzichten zu müssen. Deshalb schauen wir uns heute Möglichkeiten und Ideen zum effizient weitwandern an!
Effizient weitwandern mit leichter Ausrüstung
Zwei große Möglichkeiten gibt es, die uns ohne den Verzicht auf irgendetwas das Leben wortwörtlich erleichtern können. Zum einen wäre da die leichte oder ultraleichte Ausrüstung. Du wirst sicher schon mal im Geschäft das ein oder andere Teil gesehen haben, das mit „ultraleicht“ beworben wurde. Diese ultraleichten Gegenstände sind offensichtlich eine Erleichterung beim Gepäck, gerade beim Weitwandern.
Jedoch sollte man die ein oder andere Sache wissen, bevor man sich auf den Markt des UL Ausrüstung stürzt. Zum einen wäre da der Preis. Je leichter Gegenstände gebaut werden, umso mehr Entwicklungszeit steckt in der Regel auch in den Produkten. Diese Entwicklungszeit und auch die Tatsache, dass ultraleichte Ausrüstung ein Trend ist, musst du bezahlen. Zum anderen wäre da noch der Faktor Qualität und Komfort. Klar, auch ultraleichte Ausrüstung funktioniert grundsätzlich so wie sie soll. Manchmal musst du jedoch bei der Bauweisen mit Eigenheiten rechnen, die das Gewicht erst möglich machen. Dazu zählt zum Beispiel abgespeckter Komfort. Manchmal ist eine Stirnlampe bspw. mit kleinem Akku ausgestattet, um Gewicht zu sparen oder ein Zelt in Leichtbauweise gebaut und damit deutlich instabiler.
So kann ein ultraleichter Gegenstand natürlich auch seine Nachteile haben, weshalb es auch noch eine zweite Strategie gibt, um effizient weitwandern zu können, ganz ohne das Zusatzinvestment in ultraleichte Ausrüstung.
Effizient weitwandern mit wenig Ausrüstung
Effizient zu wandern, bedeutet auch irgendwo in der Auswahl der Gegenstände effizient zu sein. Deshalb bietet es sich stets an, die eigene Packliste immer wieder zu überdenken und zu überarbeiten. Vor allem in der Anzahl der Kleidungsstücke lässt sich hier sehr viel Gewicht sparen. Dafür muss man aber erstmal ein wenig Denkarbeit betreiben, bevor man den Dreh raushat. Zuerst ein kurzer Exkurs zum richtigen Material.
Baumwolle und Kunstfaser fangen sehr schnell an zu stinken. Die typischen Funktionsshirts sind hier die schlimmsten Geruchsärgernisse und deshalb sollte man besser auf Materialien wie Bambus oder auch Merino zurückgreifen. Hier dauert es signifikant länger bis tatsächlich eine Geruchsbelastung vorliegt.
Wichtig ist das deshalb, weil ein T-Shirt, das nicht stinkt, auch weiterhin getragen werden kann. Das macht sich in der absoluten Zahl der T-Shirts bemerkbar. Während man ein Plastik-Funktionsshirt vielleicht zur Not zwei Tage tragen kann, kann man ein Merinoshirt definitiv auch vier Tage tragen. Somit verringert sich der Kleidungsbedarf um 50%. Zusätzlich kann man noch bedenken, dass vier Tage mehr als genug sind, um ein Shirt außen am Rucksack trocknen zu lassen. Effizient weitwandern für Profis funktioniert dann also sogar schon nur mit zwei T-Shirts!
Schwere Gegenstände
Effizient weitwandern bedeutet auch, das Augenmerk auf besonders schwere Gegenstände zu legen. Denn bei denen lässt sich nicht nur prozentual, sondern auch in absoluten Zahlen, das meiste Gewicht einsparen. Besonders schwere Gegenstände sind der Schlafsack, die Isomatte, das Zelt, die Jacke und die Schuhe. Wer hier besonders leichte Alternativen findet und viel Gewicht gegenüber den durchschnittlichen Möglichkeiten in diesen Bereichen sparen kann, wird definitiv effizient weitwandern.
Essen und Trinken
Das muss natürlich sein. Jedoch kann man auch hier anfangen zu überlegen, welche Nahrungsmittel eigentlich mehr, und welche weniger Sinn machen. Sehr kalorienarme Lebensmittel sind meist nicht effizient, schließlich wiegen sie viel ohne großen Effekt. Eine Karotte oder Paprika sind für eine Tagestour ein netter Snack, auf langen Touren aber unbrauchbar. Schließlich willst du die Energiespeicher wieder auffüllen, um am nächsten Tag weiterzukommen. Das heißt effizient weitwandern bedeutet auch effizient die Nahrungsaufnahme zu planen. Dabei können Nahrungsmittel mit hohem Kalorienwert, wie zum Beispiel Nüsse, Schokolade, Kekse und Co. eine gute Lösung darstellen. Auch beim Wasser kann mit man ordentlicher Planung viel Gewicht einsparen. Immer wieder solltest du auf deiner Etappe schon vorher schauen, wo eventuell Bäche verlaufen, welche davon mit Trinkwasser gefüllt sein könnten und welche Hütten offen haben könnten. So musst du nicht die Wasserrationen für eine ganze Woche von Beginn an mitschleppen.
Effizient weitwandern ohne Risiko
Wichtig ist es, und man kann es gar nicht laut genug betonen, dass effizient weitwandern nicht bedeutet an den Dingen zu sparen, die einem im Zweifelsfall das Leben retten könnten. Dazu zählt ein vernünftiger Biwaksack, ein Erste Hilfe Paket, ein ordentlicher Wetterschutz und das richtige Schuhwerk. All das gibt es in „sicher“ und trotzdem „ultraleicht“, sodass es keine Argumente gibt, auf irgendetwas aus dieser Aufzählung zu sparen!
Ich wünsch dir eine leichte und erfolgreiche Weitwanderung!
