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Fat Shaming & Body Positivity - Teil 1

In den letzten Jahren tun sich mehr und mehr Irrtümer um das Thema Übergewicht auf. Vor allem zuletzt wurden die Aussagen von selbsternannten Experten für Übergewicht immer radikaler und damit auch gefährlicher. Denn Übergewicht ist gleichzusetzen mit gesundheitlichen Gefahren, die immer mehr unter dem Deckmantel der „body positivity“ kritisiert und verharmlost werden. Eine Geschichte über die Extremen der Modeindustrie, Scheinheiligkeit, toten Mädchen und völlig falschen Gegenmaßnahmen.

Fat shaming vor body positivity

Wenn man die body positivity nach ihrer Herkunft befragt, erzählt sie uns etwas von der Zeit weit vor der Idee dem Übergewicht Schönheit zu verleihen. Alles führt zurück in die 2000er und 2010er Jahre, in denen sich Modellsendungen und Schlankheitsideale immer weiter der Gesellschaft aufgedrängt haben. Konfektionsgrößen wurden Ikonen wie Heidi Klum und Co. angepasst und XL war eine Größe, für die man sich schämen sollte. Wer schön war, war dünn. Das ging stets Hand in Hand und führte zu skurrilen Ausmaßen. Berühmte Modelabels (aus rechtlichen Gründen namentlich nicht erwähnt) hatten genaue Vorstellungen vom BMI der Modells in ihren Fashionshows und Fotoshootings. Der BMI fand auch in der breiten Masse immer mehr Bedeutung, in kürzester Zeit konnte man online den eigenen BMI berechnen lassen und mit den Empfehlungen vergleichen können. All diese Entwicklungen konnte man hauptsächlich bei den Frauen vernehmen. Auch Modellsendungen wie Germanys Next Topmodel oder die Versionen aus anderen Ländern haben einen fundamentalen Beitrag zur Sinnstiftung für Mädchen im jugendlichen Alter geleistet. Das war weitestgehend akzeptiert, denn der Schönheit war weder Mann noch Frau abgeneigt.

Die Modelindustrie

Mitte der 2010er gab es jedoch viele Aufregungen, die eine Welle an neuen Ansichten, Überlegungen und Meinungen, auch aus der professionellen Modeindustrie erzeugten. Bilder von abgemagerten Modells, Todesfällen unter verhungerten Modellanwärterinnen und die Knochengestelle mancher Marken erlangten eine enorme internationale Reichweite. Es waren selten die Modells selbst, es waren immer öfter die Labels und Agenturen hinter den Modells, die einen möglichst hohen psychischen Druck erzeugten, um ihre Idealvorstellungen möglichst weit in Richtung Extreme zu treiben. Diese Labels wurden an den Pranger gestellt und das in einer für sie ungeahnten Vehemenz. Umsatzeinbußen waren zu verbuchen und ein Imageschaden, der bis heute anhält. Modells sollten nicht mehr Sklaven der Industrie, sondern selbstbestimmte Menschen mit ihren eigenen Idealvorstellungen werden. Sie sollten sich nicht mehr Schönheitsnormen unterziehen und Zahlen, die sich jemand anders für sie ausgedacht hat. Ein höchst legitimer Ansatz und es war der Beginn einer kleinen Revolution in der Mode und der Lebensqualität der Beteiligten. Manche Labels reagierten auch auf diese Trendwende, denn letztlich ging es um Image und damit viel Geld. Die ein oder andere Firma führten Modellrichtlinien auch im unteren Grenzbereich ein, welche Mindest-BMI und Ernährungsvorschriften vorgaben. Zur Vollständigkeit sollte aber erwähnt sein, dass die meisten Modefirmen diese Imagekrise erstens völlig schadlos überstanden und zweitens genau darauf gehofft haben und deshalb in keiner Weise auf die Kritik reagiert haben. Doch es hat sich gelohnt, denn die menschenverachtende Handlungsweise dieser Firmen kann bis heute problemlos weitergehen und in der Realität ist es sämtlichen Firmen, welche sich damals dem gerechtfertigten Druck der Medien und Gesellschaft gebeugt haben bis heute ein Dorn im Aug selbiges getan zu haben, da sie heute in der Modebranche die Outsider sind und zusätzliche Kontrolle in ihrer Modelwahl vor sich haben. Rein theoretisch. Denn:

Viel Wind, wenig Folgen

Die Modeindustrie hat sich, selbst wenn eingelenkt wurde, kaum geändert. Einen Hauptgrund für die Veränderung stellte das Handeln der Staaten dar. Israel war beispielsweise einer der ersten Staaten weltweit, welche einen gesetzlichen Mindest-BMI für Models eingeführt haben. Ein Schritt in die richtige Richtung, denn staatliche Kontrolle und Gesetzgebung ist deutlich zielführender als die selbstauferlegte Kontrolle der Modeindustrie. Mit diesen Akzenten der Industrie und mancher Staaten hat sich die gesamte Debatte um die Modeindustrie vorübergehend aufgelöst und ist verstummt. Viele Models leiden immer noch unter den gleichen Bedingungen wie zuvor, jedoch wurde das Thema medial abgearbeitet und war damit nicht mehr ausreichend öffentlichkeitswirksam.

Nach einer Pause über die Magermodels, die misshandelten 16-jährigen Nachwuchsmodels und die psychischen und physiologischen Probleme der Beteiligten kam es nun in den letzten Jahren zu einer Gegenbewegung. Wie jede große Bewegung kannte auch die Debatte um magersüchtige Models und den Schönheitswahn eine Kompensation: Die body positivity Bewegung.

Hier geht es zu Teil 2 der Aufarbeitung zum Thema fat shaming & body positivity!

Auch als Download verfügbar:

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