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Hautblasen – Wandern, Laufen und Co.

Inhaltsverzeichnis

Egal ob gemütliche Tagestouren, Bergsteigen, Klettersteige oder Weitwandern oder Laufen. Das Thema Blasen begleitet viele sportlich aktive Menschen und letztlich ist es meistens eine Qual. Hautblasen können zum Problem werden, aber vor allem sind sie das Signal für ein Problem. Welche Ursachen dieses Problem haben kann, dazu gleich mehr.  

Erstmal sind Blasen abseits von unangenehm eine Loslösung der obersten Hautschicht. Die Ursache dafür kann Feuchtigkeit, Reibung oder Hitze sein. Alle drei Faktoren sind bedingt durch die Form des Fußes, die Socken und den Schuh. Zu viel Feuchtigkeit entsteht, wenn die Luftfeuchtigkeit im Schuh extrem hoch ist. Entweder durch hohe Luftfeuchtigkeit außerhalb des Schuhs (Beispielsweise in den Tropen) oder zu viel Wärme im Inneren des Schuhs und einen gut isolierten Schuh. Dadurch kann der Schweiß nicht ausweichen und weicht die Haut auf. Das fördert die Blasenbildung. Die Reibung im Schuh ist zurecht gefürchtet. Ein Schuh, der nicht perfekt sitzt, scheuert über die Zeit die Haut auf. Diese gereizte Haut errötet und wird empfindlich, was ebenfalls die Blasenbildung fördert. Zu guter Letzt gilt auch die Hitze als Indikator für die Blasenbildung.

Wie man all diese Dinge vermeiden kann ergibt sich meist aus der Ursache selbst. Wenn du auf gut belüftete Schuhe und entsprechend funktionelle Socken achtest, wirst du weniger Probleme mit Hitze und Feuchtigkeit bekommen. An die Situation angepasstes Schuhwerk ist wichtig, wenn auch für jede Art von Bergtour ein anderes Paar Schuhe nicht gerade billig ist. Gegen die Reibung hilft letztlich nur das ausgiebige Probieren von verschiedenen Paaren und dem Testen von unterschiedlichen Herstellern, die bekanntermaßen unterschiedliche Fußformen bedienen können.  

Doch nun hat man all diese wichtigen Punkte beachtet und wird die Blasen trotzdem nicht los! Dann kommen jetzt meine Tipps ins Spiel, die bei der Prävention helfen sollen.  

Tipp 1: WrightSocks – doppellagige Socken 

Viele wissen bis heute nicht, dass es diese Art von Socken gibt. Ein straff sitzender dünner Socken und darüber findet sich der eigentliche Wandersocken. Dieses Konzept gibt es auch schon vernäht unter anderem von der Firma Wrightsocks. Der Vorteil dieser Socken ist leicht erklärt: Der Innensocken sitzt wie eine zweite Haut und soll möglichst nicht verrutschen können. Der Wandersocken darüber liegt wie ein üblicher Wandersocken bequem aber ohne Falten zu werfen auf dem Innensocken. Die Funktionsweise läuft wie folgt: Während man im Bergschuh bergauf und bergab geht bewegt sich der Wandersocken leicht auf und ab. Doch statt nun Reibung an der Haut zu erzeugen, entsteht nun die Reibung am Innensocken, welcher aber durch den festen Sitz nicht mehr weiter rutscht. Die Haut bleibt damit von der entstehenden Reibung gänzlich unbeeindruckt.  

Tipp 2: Taping  

Gleich zu Beginn möchte ich sagen: Die Tapes helfen vor allem hinten an der Ferse, aber gerade da lassen sich bei den meisten Betroffenen die hartnäckigen Blasen finden. Grundsätzlich gilt: Je besser das Tape klebt, desto weniger Probleme macht es während der Tour. Leider ergibt sich dadurch auch der Nachteil, dass das Abziehen durchaus schmerzhaft werden kann, wenn die Haut hinten an der Ferse empfindlich sein sollte. Das Tape wird etwas länger genommen, als der eigentliche Blasenbereich ist, da die Blasenränder ebenfalls meist sehr empfindlich für weitere Blasen wären. So verhindert man etwaige neue Stellen. Dann klebt man das Tape über den betroffenen Bereich. Sollte ein größerer Bereich betroffen sein, kann man das Tape in einer Dachziegelkonstruktion aufkleben. Schlecht klebendes Tape sollte unbedingt vermieden werden, da das Lösen des Tapes während der Wanderung zu enormen Blasen führt. Sitzt es aber gut, springt das Tape in gewisser Weise für den Innensocken ein, da die Reibung des Sockens am Tape stattfindet und nicht mehr auf der Haut. Diese Methode ist übrigens auch nur anwendbar, wenn man vorher das Problem der hohen Feuchtigkeit im Schuh gelöst hat, da sich sonst bei sehr ausgedehnten Touren der Kleber des Tapes lösen kann. Achte vor dem Aufkleben unbedingt auf einen sauberen und vor allem trockenen Fuß.  

Tipp 3: Einlagen und Pads 

Zugegebenermaßen ein Tipp, der nur bei einer problematischen Schuhsituation aushelfen kann und keine Lösung für die Reibung per se ist. Wer einen Schuh zwar besitzt, aber nicht gut sitzt, der kann muss sich mit der Ursache im Detail auseinandersetzen. Diese Lösung spielt ihre Stärken aus, wenn man eigentlich einen sehr flachen Rist hat, die Schuhe aber einen normalen oder hohen Rist haben. Denn zu viel Platz zwischen dem Rist und der Oberseite des Schuhs, führen zum Abheben der Ferse was die Reibung ebenfalls wieder begünstigt. Hier ist natürlich der passende Schuh die perfekte Lösung, durch Gelpads für die Ferse kann aber eine günstige Alternative das Problem lösen. Vor allem gibt es bei spezielleren Schuhen kaum die große Auswahl für diverse Fußformen. Das betrifft aber vor allem Expeditionsschuhe wie LaSportiva Olympus oder die Phantom 8000 der Firma Scarpa. Gerade hier ist das Anpassen an den Schuh sehr wichtig. Gelpads gibt es schon für 20 Euro und werden unter Innensole gelegt. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen dem Rist und der oberen Wand des Schuhs und die Bewegungsfreiheit der Ferse wird eingegrenzt. Vorsicht: Das kann theoretisch auch zu viel sein, was zu Druckstellen oder dem Abdrücken von kleinen Gefäßen im Fuß führen kann. Hier gilt es in der Dicke des Gelpads viel zu probieren, um die richtige Größe zu finden.  

Zum Thema „Blasenstift“ gibt es einen eigenen Test.  

Das Blasenthema ist ein leidiges Thema, wenn man einmal davon betroffen ist. Wichtig ist es die Systeme auszuprobieren und gerne auch Kombinationen der Möglichkeiten zu probieren. In der Regel hat es nach vielen Versuchen noch eine jede und ein jeder Bergbegeisterte zu einer angenehmen Lösung gebracht!   

 

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