Willst du deinen Rucksack richtig einstellen, dann muss das schnell gehen, leicht sein, gut zu merken und am Ende sollte dein Rucksack perfekt sitzen! Dafür gibt’s in diesem Beitrag die 4 Schritte zum erfolgreichen Rucksack Fitting schnell erklärt.
Mit Gewicht den Rucksack richtig einstellen
Das wichtigste, was leider oft vergessen wird, ist das richtige Ausgangsgewicht, bevor du den Rucksack anpassen kannst. Ein leerer Rucksack verhält sich auf deinem Rücken nämlich komplett anders, als wenn er dann beim Wandern prall gefüllt ist. Deshalb solltest du das Zeug für deine Bergtouren definitiv auch beim Anpassen gleich mal einfüllen, damit er dann auch gleich für den Ernstfall angepasst wird.
Schritt 1: Der Hüftgurt
Bevor wir mit der ersten Anpassung, dem Hüftgurt starten, musst du erstmal sämtliche Einstellungsmöglichkeiten und Bändchen an deinem Rucksack so locker wie möglich machen. So wird garantiert, dass du den Rucksack nur in eine Richtung anpassen musst und nicht immer wieder kürzer, länger, kürzer länger, … spielen musst.
Zuerst sucht du für die Anpassung des Hüftgurts den eigenen Hüftknochen. Den spürst du in der Regel recht gut, aber falls die Eiskugeln doch mal zu viel waren, kannst du mit der Faust auch leicht an die ungefähre Stelle klopfen, dann spürst du an einem Punkt einen deutlicheren Widerstand. Der Hüftgurt wird nun so positioniert, dass die Mitte des Hüftgurts etwas unter der Oberkante des Hüfte verläuft. Hier kannst du den Hüftgurt einmal schließen und so festziehen, dass du merkst, dass das Gewicht langsam, aber sicher am Hüftknochen aufliegt. Das Gewicht sollte also langsam von deinen Schultern auf deine Hüften wandern. Sobald du das merkst, ist der erste Schritt erledigt.
Schritt 2: Die Schulterriemen
Damit etwas mehr Stabilität in die Sache hineinkommt, musst du jetzt die Schulterriemen anpassen. Dabei musst du darauf achten, dass du die Riemen nur so weit anziehst, dass du erstmals leicht wahrnimmst, dass Last auf deine Schultern umverteilt wird. Also von der Hüfte auf die Schultern. Willst du den Rucksack richtig einstellen, sollte definitiv ein Großteil des Gewichts auf den Hüften und deutlich kleinerer Teil auf den Schultern liegen. So ersparst du dir Nackenschmerzen und Schulterschmerzen. Definitiv solltest du ihn, sobald du die Lastumverteilung spürst, nicht weiter festziehen, nur weil dir der Rucksack instabil oder wackelig vorkommt. Dieses Problem lösen wir nämlich gleich in einem anderen Schritt. Doch zuvor noch ein Zwischenschritt.
Schritt 3: Die Lageriemenverstellung
Die Lageriemenverstellung dient der besseren Lastverteilung und Schwerpunktverlagerung. Je lockerer die Bänder der Lageriemenverstellung sind (das sind übrigens die Bänder die direkt am Deckel des Rucksack über die Schultern verlaufen), umso weiter fällt der Rucksack oben nach hinten und desto mehr wandert auch dein Schwerpunkt nach hinten. Der Vorteil an einem „weggeklappten“ Rucksack ist eine bessere Belüftung und ein lockererer Gang. Beim Bergabgehen jedoch kann es dazu führen, dass der Rucksack zu schwanken beginnt. Auch auf einem steilen Grat in einer Kletterpassage sollte der Schwerpunkt genau da sein, wo du ihn haben willst und nicht zu weit hinten. Deshalb kannst du diese Einstellung beliebig wählen. Ideal ist es, wenn zwischen der Rückenplatte und deiner Brustwirbelsäule noch deine flache Hand hineinpasst, aber nicht viel mehr Platz ist. Hast du dieses Ziel erreicht, hast du einen guten Mittelweg. Du kannst das situationsangepasst natürlich korrigieren.
Schritt 4: Der Brustgurt
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, der eigentlich immer zur Stabilität genutzt werden sollte. Leider verwenden die meisten Bergsteiger die Schulterriemen zur Stabilisierung. Das ist jedoch nicht ideal, da du damit nur die Last wieder auf die Schultern zurückbringst und dadurch nichts gewinnst. Tatsächlich dient nur der Brustgurt der perfekten Stabilisierung. Dieser wird jetzt geschlossen und so weit zugezogen, bis sich das erste Mal die Schulterriemen aktiv aufeinander zubewegen. Also beide in Richtung Hals wandern. Genau dann kannst du stoppen und die Riemen können nicht mehr allzu sehr hin und her pendeln. Wer es sehr viel engumschlossener mag, kann hier noch weiterzuziehen, notwendig ist das jedoch nicht mehr.
Rucksack richtig einstellen – es lohnt sich
Mit diesen vier Schritten hast du deinen Rucksack richtig einstellen können und dafür gesorgt, dass es auf der nächsten Tour keine ergonomischen Probleme gibt und du gesund am Berg unterwegs bist. Für eine bessere Vorstellung der Schritte kannst du dir auch gern das Video dazu ansehen!