AlpenAcademy

Über 200 Videos zum Thema Bergsport auf YouTube! Hier gehts zum Kanal!

Wanderstöcke

Inhaltsverzeichnis

Wanderstöcke sind eine vielschichtige Thematik. Im Folgenden möchte ich aber versuchen, dir einen möglichst guten Überblick zu liefern, welche Stöcke für welche Anwendungsgebiete geeignet sind und warum der ein oder andere Stock mehr oder weniger Sinn macht.

Material der Wanderstöcke

Hier gibt es heute am Markt immer nur zwei Auswahlmöglichkeiten. Aluminium oder Carbon. Aluminium hat den Vorteil, dass es relativ leicht ist, sehr flexibel verarbeitet werden kann, nur sehr schwer zu brechen ist und auch nach einem Verbiegen sehr hohe Stabilitätswerte aufweisen kann. Außerdem ist es relativ günstig.

Carbon hingegen ist deutlich teurer, einerseits aufgrund des Materials, andererseits aufgrund des Trends. Wanderstöcke aus Carbon sind nochmal leichter als aus Alu, jedoch kann sich Carbon kaum biegen, sondern lediglich brechen. Und dann ist er definitiv hin.

Einteiler – die Anti Wanderstöcke

Einteiler sind eine ziemliche Sonderform, wenn es um Stöcke geht. Sie bestehen aus einem ganzen Stück und können nicht zusammengeklappt oder -geschoben werden. Sie sind einfach so wie sie sind. Der Nachteil ist ganz offensichtlich: Bescheidenes Packmaß, sehr unhandlich, wenn es mal steiler wird, da du keine Möglichkeit der Anpassung hast. Doch es gibt dennoch eine Anwendergruppe: Skifahrer und Trailrunner. Denn der Vorteil der Einteiler ist die 100%ige Stabilität. Es gibt keine versagenden Verschlüsse, keine unerwarteten Probleme und sie sind auch etwas leichter durch die fehlenden Zusatzkonstruktionen.

Zweiteiler

Eine Randgruppe der Zeit sind die Zweiteiler. Denn sie sind immer noch deutlich zu lang, um im zusammengeschobenen Zustand vernünftig an einem Rucksack befestigt zu werden, ohne zu stören. Trotzdem kommt mit ihnen schon ein gewisses Risiko, dass ein Verschluss versagt und sich damit der Stock unerwartet zusammenschiebt. Somit verbindet es irgendwie die Nachteile aller Wanderstöcke, wenngleich sie bei Skitouren aufgrund der schnellen Anpassungsmöglichkeiten und dem relativ geringen Gewicht immer noch relativ beliebt sind.

Dreiteiler

Wenn Wanderstöcke einen Platzhirsch haben, dann sind es die Dreiteiler. Denn die sind relativ kompakt, zumindest so kompakt, dass sie am Rucksack nur selten stören, und trotzdem relativ sicher in der Handhabung. Außerdem bieten sie maximale Flexibilität, wenn es um das Anpassen der Länge geht. Dabei besteht der Dreiteiler aus drei immer dünner werdenden Röhren, die ineinandergeschoben werden können. Fixiert werden sie, wie beim Zweiteiler auch, mit einer Kompression auf die einzelnen Glieder. Also einem Verschluss. Der Nachteil bei einem Dreiteiler ist die Tatsache, dass die Verschlüsse ihn etwas schwerer machen. Außerdem ist jedes Glied mehr bei einem Stock auch etwas fehleranfälliger. So gibt es also bei mehr Teilen auch mehr Stellen, die kaputt gehen können.

Der Verschluss

Bei der Fixierung der Anpassungsmöglichkeiten gibt es im Prinzip nur zwei Optionen. Einerseits die Drehverschlüsse, andererseits die Klemmverschlüsse. Beide funktionieren grundsätzlich gleich. Durch Druck drückt das äußere Glied auf das innere, wodurch die umfassende Kompression dafür sorgt, dass die Glieder nicht verrutschen können. Der Drehverschluss kann das aber nur bedingt gut. Leider hat man über die Jahre erkennen müssen, dass man einen Drehverschluss nie so fest zudrehen kann, dass der Stock den gleichen Belastungen standhalten kann, wie es mit dem Klemmverschluss möglich ist. Beim Klemmverschluss wird nämlich durch einen Hebel nochmal zusätzlicher Druck aufgebaut. Durch die Hebelwirkung kannst du also mehr Kompression bei gleicher Kraft erzeugen, was zu mehr Stabilität führt. Außerdem gehen Drehverschlüsse schneller kaputt und können nur deutlich schlechter repariert werden. Heute ist also der Klemmverschluss mit dem Hebel der eindeutige Gewinner. Ziemlich zuverlässig und trotzdem gut in der Handhabung.

Die Faltstöcke

Eine kleine Ausnahme bei den Stöcken bilden die Faltstöcke. Sie sind etwas leichter als Dreiteiler, aber noch viel kleiner im Packmaß. Einen Faltstock kannst du dir ungefähr wie einen Einteiler vorstellen, den man in drei Teile zersägt hat. Damit alles auch beisammenbleibt und ausreichend Spannung im System herrscht, werden die einzelnen Teile mit einem Seil im Inneren des Stocks verbunden. Das funktioniert so lange sehr gut, solang es eben funktioniert. Faltstöcke sind nämlich in der Regel schwerer zu reparieren und meistens ein Fall für den Hersteller. Selbst lässt sich hier im Gegensatz zu den Dreiteilern relativ wenig optimieren. Ist das Seil gerissen oder anderweitig beschädigt, hast du ein Problem. Sie sind also ultraleicht, ultraklein, aber eben auch etwas empfindlicher, wobei das nicht heißt, dass sie bei etwas grobem Umgang gleich kaputtgehen, aber zumindest, dass du auf sie etwas besser aufpassen musst als auf andere Arten von Stöcken. 

Danke für deine Unterstützung!

Ich möchte mich herzlich dafür bedanken, wenn du mich für die hoffentlich hilfreichen Artikel unterstützen willst! Gerne kannst du das via Paypal einfach als direkte Spende tun. So bleibt auch weiterhin garantiert, dass alle Beiträge immer kostenlos und für alle zugänglich sein können!

Du findest meine Arbeit gut? Dann danke ich dir für deine Unterstützung!